Regelschmerzen: Können entzündungshemmende Schmerzmittel helfen? (2024)

Regelschmerzen: Können entzündungshemmende Schmerzmittel helfen? (1)

Entzündungshemmende Schmerzmittel wie Diclofenac, und Naproxen können starke Menstruationsschmerzen lindern. Die Medikamente haben gelegentlich Nebenwirkungen wie Magenschmerzen oder Verdauungsbeschwerden.

Regelschmerzen oder -krämpfe (Dysmenorrhoe) sind häufig. Die meisten Mädchen und Frauen haben während ihrer Periode zeitweise mehr oder weniger starke Beschwerden. Manche haben aber so starke Regelschmerzen, dass sie jeden Monat für 1 bis 3 Tage außerstande sind, Alltagstätigkeiten zu erledigen, zur Arbeit oder in die Schule zu gehen.

Bei vielen Frauen mit starken Regelschmerzen produziert das Gewebe der Gebärmutter zu viel von dem . Dies führt zu schmerzhaften Krämpfen im Unterleib, die in den Rücken oder die Oberschenkel ausstrahlen können. Manchmal spielen gutartige Gewebewucherungen wie Myome eine Rolle. Sehr starke Schmerzen können auf eine Endometriose hinweisen, bei der Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter wächst.

Schmerzmittel blockieren die Prostaglandin-Produktion

Gegen Regelschmerzen können entzündungshemmende Schmerzmittel eingenommen werden, vor allem Diclofenac, und Naproxen. Diese Mittel gehören zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (). Sie hemmen die Produktion von und sollen dadurch Menstruationskrämpfe und -schmerzen lindern. Viele sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.

Wissenschaftlerinnen des internationalen Forschungsnetzwerks haben nach Studien zu diesen Medikamenten gesucht, um zu prüfen, ob sie helfen und wie verträglich sie sind. Die Wissenschaftlerinnen fanden 80 aussagekräftige Studien mit mehr als 5800 Mädchen und Frauen im Alter von 12 bis 47 Jahren. In diesen Studien wurde die Wirkung der Schmerzmittel mit der eines Scheinmedikaments () oder anderer Medikamente verglichen. An den Studien nahmen Frauen mit und ohne Endometriose teil.

NSAR können Regelschmerzen lindern

Die Studien zeigen, dass Regelschmerzen wirksamer lindern können als ein :

  • Ohne hatten 82 von 100 Mädchen und Frauen nach einigen Stunden noch starke Schmerzen.
  • Mit hatten 51 von 100 Mädchen und Frauen nach einigen Stunden noch starke Schmerzen.

Einige Studien verglichen mit . Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass Regelschmerzen etwas wirksamer lindern können als . Ob bestimmte wirksamer sind als andere, ist nicht gut untersucht.

Bofill Rodriguez M, Lethaby A, Farquhar C. Non-steroidal anti-inflammatory drugs for heavy menstrual bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2019; (9): CD000400.

Marjoribanks J, Ayeleke RO, Farquhar C et al. Nonsteroidal anti-inflammatory drugs for dysmenorrhoea. Cochrane Database Syst Rev 2015; (7): CD001751.

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Regelschmerzen: Können entzündungshemmende Schmerzmittel helfen?

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Regelschmerzen: Können entzündungshemmende Schmerzmittel helfen? (2)

Aktualisiert am 22. März 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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Regelschmerzen: Können entzündungshemmende Schmerzmittel helfen? (2024)

FAQs

Regelschmerzen: Können entzündungshemmende Schmerzmittel helfen? ›

Entzündungshemmende Schmerzmittel wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen können starke Menstruationsschmerzen lindern. Die Medikamente haben gelegentlich Nebenwirkungen wie Magenschmerzen oder Verdauungsbeschwerden. Regelschmerzen oder -krämpfe (Dysmenorrhoe) sind häufig.

Was wirkt schmerzlindernd bei Periodenschmerzen? ›

Entspannungstechniken: Nehmen Sie sich Zeit für sich und probieren Sie Atemübungen, Yoga oder Tai-Chi aus, um Ihre Regelschmerzen zu lindern. Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Naproxen wirken effektiv gegen Regelschmerzen.

Was kann man gegen sehr starke Regelschmerzen machen? ›

Das hilft Jugendlichen gegen Regelschmerzen:
  1. Wärmeanwendungen (z. B. Wärmepflaster, Wärmflasche, Heizkissen, warme Wickel oder warmes Vollbad)
  2. Kräutertees (z. B. aus Ingwer, Kamille oder Schafgarbe)
  3. Sport (z. B. ...
  4. Entspannung (z. B. ...
  5. eine ausgewogene Ernährung.
  6. zeitweiliger Verzicht auf Süßes, Chips, Cola und Kaffee.

Warum helfen Schmerztabletten bei Periodenschmerzen nicht? ›

Viele Frauen leiden unter extrem starken Regelschmerzen, bei denen auch Schmerzmittel kaum helfen. Dahinter kann Endometriose stecken: eine Gewebeerkrankung, von der schätzungsweise jede fünfte Frau betroffen ist, die aber häufig nicht erkannt wird.

Wie viel Ibuprofen bei Periode? ›

Zitiert wird häufig die Empfehlung einer US-amerikanischen Gynäkologin: Sie rät, am Morgen des Tages, an dem die Periode erwartet wird, eine Dosis von 600 mg Ibuprofen einzunehmen. Werden täglich weiter 600 mg Ibuprofen angewendet, ließe sich der Beginn der Periode weiter verzögern, so die Ärztin [3].

Welche Schmerzmittel bei sehr starken Regelschmerzen? ›

Gegen Regelschmerzen können entzündungshemmende Schmerzmittel eingenommen werden, vor allem Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen. Diese Mittel gehören zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika ( NSAR). Sie hemmen die Produktion von Prostaglandin und sollen dadurch Menstruationskrämpfe und -schmerzen lindern.

Ist dolormin entzündungshemmend? ›

Kopfschmerzen? Keiner ist schneller – Dolormin® Extra. Wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend und ist zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen geeignet.

Was beruhigt Regelschmerzen? ›

Wärme entspannt die Muskulatur und unterstützt damit eine Entspannung der Gebärmutter. Bewährt haben sich vor allem Wärmflaschen, Körnerkissen, Wärmepflaster oder auch ein entspannendes Bad. Ätherische Öle zur Beruhigung: Vor allem Lavendel ist als Heilpflanze beliebt, da es eine beruhigende Wirkung hat.

Sind Periodenschmerzen ähnlich wie Wehen? ›

Das dumpfe, ziehende Gefühl im Unterleib kann sich so ähnlich wie leichte Wehen anfühlen und in die Oberschenkel, die Hüften und in den unteren Rücken ausstrahlen. Verschiedene Hausmittel, zum Beispiel Wärme, sowie Medikamente können Menstruationsschmerzen lindern.

Wann sind Regelschmerzen nicht mehr normal? ›

Wann sollte man mit den Regelschmerzen zum Arzt gehen? Düdder rät: Wenn man erstmals starke Schmerzen hat, sie sich in Intensität und Dauer verändert haben oder wenn man Schmerzen auch außerhalb der Periode hat.

Was tun wenn Unterleibsschmerzen unerträglich werden? ›

Wirkungsvolle Tipps gegen Krämpfe und Co. sind deshalb eine Wärmflasche auf dem Bauch, eine warme Dusche oder ein gemütliches Vollbad. Es eignen sich dann Badezusätze mit entkrampfender Kamille gegen Regelschmerzen. Tipp: Wenn es mal schnell gehen soll, kann der Bauch (oder Rücken) auch kurz vorsichtig geföhnt werden.

Was tun wenn nichts gegen Periodenschmerzen hilft? ›

Ein Spaziergang, Yoga oder Gymnastik lockert die Muskulatur und wirkt krampflösend. Wer während der Menstruation selbst gar keinen Sport machen kann oder möchte, sollte versuchen, im restlichen Zyklus mehr Sporteinheiten einzubauen. Dadurch können Beschwerden während der Regel gemindert werden.

Sind starke Regelschmerzen immer Endometriose? ›

Eine Endometriose löst bei manchen Frauen starke Schmerzen und Krämpfe aus, bei anderen macht sie sich nur durch leichte Beschwerden oder gar nicht bemerkbar. Endometriose-Beschwerden treten vorwiegend während der Regelblutung, manchmal aber auch unabhängig davon auf.

Welche Tablette stoppt Periode? ›

Ja, auch Frauen, die nicht hormonell verhüten, können den Zeitpunkt ihrer Menstruationsblutung verzögern. Dazu ist ab drei Tagen vor dem Einsetzen der Regel die Einnahme des hormonhaltigen Präparats Norethisteron (zum Beispiel Primolut N) erforderlich.

Wie schnell wirkt Ibuprofen 400 bei Regelschmerzen? ›

Die Tabletten wirken innerhalb einer halben Stunde. Etwas langsamer als andere, dafür auch langfristiger.

Warum ist der erste Tag der Periode so schmerzhaft? ›

Wenn bereits die ersten Perioden von Regelschmerzen begleitet werden oder diese maximal drei Jahre später starten, handelt es sich meist um sogenannte primäre Regelschmerzen. Ursache davon kann eine Überproduktion von bestimmten Schmerzbotenstoffen (Prostaglandinen) sein, die kurz vor der Regelblutung gebildet werden.

Welche Position hilft bei Regelschmerzen? ›

Den Schmerz wegatmen

So geht's: An einem ruhigen Ort aufrecht hinsetzen und die Augen schließen. Langsam atmen und dabei nacheinander auf verschiedene Körperteile (Augen, Mund, Schultern, Wirbelsäule, Arme und Beine) konzentrieren und diese bewusst entspannen.

Was sollte man bei Regelschmerzen nicht essen? ›

Die Ernährung hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Der vermehrte Konsum von Fleisch, Eiern und Milchprodukten kann Menstruationsbeschwerden verschlimmern. Der Grund: Diese Lebensmittel enthalten viel Arachidonsäure - ein wichtiger Baustein für die schmerz- und krampfauslösenden Prostaglandine.

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